Der KuhBlog

Tag der Biologischen Vielfalt - Kuhhörner vom Aussterben bedroht?

Auch aus Kuh-Sicht ist heute ein wichtiger Tag: nämlich der Internationale Tag der biologischen Vielfalt.

Wir Kühe tun einiges für die biologische Vielfalt, indem wir beispielsweise auf Almwiesen das Gras fressen, und so die Kulturlandschaft pflegen und vielen seltenen Pflanzen das Überleben sichern.
Für die Vielfalt gibt es auch ein internationales Übereinkommen, dessen Ziel es ist, die biologische Vielfalt zu erhalten und ihre Bestandteile nachhaltig zu nutzen. In Deutschland allein stehen 478 Wirbeltierarten auf der Roten Liste. Als Tierart sind wir Kühe zwar keinesfalls kurz davor auszusterben. Bestimmte Rinderrassen wie beispielsweise die Hinterwäldler jedoch sind extrem gefährdet. Auch ein wesentliches Organ der Kühe droht zu verschwinden, ihr wisst es bereits: unsere Hörner!

Hochleistung verdrängt Vielfalt

Warum Hörner heute auf vielen Höfen ausgebrannt oder weggezüchtet werden, könnt ihr hier nachlesen. In der Kuhzucht gibt es weltweit ein paar „Spitzenbullen“, deren Sperma in die ganze Welt verschickt wird, um durch künstliche Besamung von Milchkühen möglichst leistungsfähigen Nachwuchs zu erzeugen. Keine Spur von Weideromantik im Sonnenuntergang! Die Selektion dieser Bullen auf genetische Hornlosigkeit nimmt seit Jahren dramatisch zu. Einer aktuellen Studie zufolge, kann es bereits in 10 bis 25 Jahren soweit sein, dass es in manchen Kuhrassen keine Bullen mit Genen für Hörner mehr gibt. Dann ist das genetische Potential für Hörner weg -  für immer und unwiederbringlich. 

Vielfalt, Hörner, kuhgerechte Haltung

Doch unsere Hörner können jetzt noch gerettet werden! Einige Bauern schließen sich bereits zusammen, um eine eigene Züchtung aufzubauen – in der sie nicht nur ein paar Top-Bullen haben, sondern auf Vielzahl von Tieren zurückgreifen können. Doch die Züchtung allein reicht nicht. Denn wenn ein Bauer horntragende Kühe hält, brauchen die Kühe mehr Platz. Das ist teurer. Also wird auch unsere Milch und Fleisch etwas teurer.

Hörner retten! Wie das geht…

Wenn ihr möchtet, dass auch eure Enkel noch Kühe mit Hörnern zu Gesicht bekommen, dann schaut genau hin. Findet heraus, wo in eurer Nähe ein Bauer Kühe mit Hörnern hält und unterstützt ihn – vielleicht bei einem Stallbau oder durch Kauf seiner Produkte. Wenn ihr in der Stadt lebt und keinen Bauernhof selbst kennt, könnt ihr im Laden auf das Demeter Siegel vertrauen. So einfach kann der erste Schritt zum Schutz biologischer Vielfalt sein…