Der KuhBlog

Beim Milchkauf ein Zeichen für Kühe mit Hörnern setzen

Verbraucher können durch ihre Kaufentscheidung helfen, Kühe mit Hörnern zu erhalten. Aber wo gibt es Hornkuh-Produkte eigentlich? Ich habe mich auf einigen Betrieben umgesehen, die Demeter-Milch-Referentin befragt und nachgeforscht, wie die Milch zu Ihnen und Euch kommt.

Eine ganze Menge Milch

Ich habe viele Kolleginnen! Es gibt knapp 19.000 Demeter-Milchkühe, wir geben pro Jahr ungefähr 100 Mio. kg Milch! Das ist eine enorme Leistung. Daraus werden hauptsächlich Trinkmilch und Joghurts gemacht, Käse und Butter sind natürlich auch beliebt. In den rund 120 Betrieben mit Hofverarbeitung wird die frische Milch zu verschiedenen Erzeugnissen veredelt. Diese Höfe vermarkten ihre Produkte direkt – zum Beispiel über einen Hofladen, einen Lieferservice, über Abo-Kisten oder auch einen Marktstand. Da weiß der Käufer dann ganz genau, was er von wem bekommt. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich Milcherzeuger zu regionalen Erzeugergemeinschaften zusammenschließen. Dies hat den Zweck, dass die Bauern gemeinsam eine bestimmte Menge Milch sammeln, die sie dann zu einer Molkerei oder Käserei, wie den Schrozberger Milchbauern, zur Weiterverarbeitung liefern. Die daraus entstehenden Produkte werden dann beispielsweise weiter über Großhändler vermarktet. Natürlich gibt es noch viele weitere Formen und Variationen der Vermarktung, je nach Region und Hofgegebenheiten.

Was erfährt der Milchtrinker über Hörner?

Ob die Hörner dabei quasi „mitvermarktet“ werden, ist ganz unterschiedlich. Für manche, vor allem Demeter-Bauern, ist es ganz selbstverständlich und sie schreiben nicht extra drauf, dass die Milch für ihre Produkte von horntragenden Kühen stammt. Manche von ihnen haben eine Kuh mit Hörnern als Logo-Aufdruck. Wiederum andere preisen es ganz klar an: unsere Milch kommt von horntragenden Kühen.

Ärgerlich ist allerdings, dass viele andere Hersteller mit glücklichen Kühen MIT Hörnern werben, obwohl das Produkt von Tieren ohne Hörner aus intensiver Stallhaltung stammt. Der Journalist Jens Brehl schrieb dazu auch schon in seinem Blog über Werbung mit horntragenden Kühen. Jens Brehl hat aber auch Kontakt zu Bauern aufgenommen, die wirklich horntragende Kühe halten und sie in einer Karte zusammengefasst, die fortwährend ergänzt wird. Da erkennt man, wer Kühe mit Hörnern hält und wie ihre Milch- und Fleischprodukte vermarktet werden.

Beim Kauf entscheiden, ob Kühe mit Hörnern eine Zukunft haben

Ein Argument, neben dem Erhalt der genetischen Vielfalt und dem Tiewohl, für Milch horntragender Kühe ist, dass Menschen mit Milchunverträglichkeiten berichten, dass sie eben diese Milch besser vertragen. Das sagte auch die Hornbotschafterin Susanne Schwärzler aus eigener Erfahrung. Voraussetzung dabei ist: eine artgerechte Fütterung. Denn nur dann sind Kühe gesund und geben auch gute Milch.

Wenn immer mehr Menschen fordern, dass das Fleisch oder Milchprodukt was sie kaufen, von Kühen mit Hörnern stammt, dann ändert sich auch das Bewusstsein dafür bei den Bauern, Verarbeitern und Händlern, auf die Hörner zu achten: Nicht nur auf der Verpackung – sondern auch in Realität!