Demeter fordert: EU-Agrarpolitik muss umsteuern

Die bisherige EU-Agrarpolitik hat weder das Höfesterben stoppen können noch für sauberes Grundwasser gesorgt. Deshalb brauchen wir jetzt eine ambitionierte Reform.

 „Lebensmittel billig zu produzieren ist schon lange nicht mehr das vorrangige Ziel der EU-Agrarpolitik. Doch trotz des umfassenden Kataloges an Zielen wurden wichtige Vorhaben wie faire Einkommen für landwirtschaftliche Betriebe, die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Schutz von Wasser und Böden noch nicht annähernd erreicht“, warnt Demeter-Vorstand Alexander Gerber. „Die derzeitigen  Vorschläge der EU Kommission zur nächsten Förderperiode machen wenig Mut – sie sehen sogar Kürzungen in wichtigen Bereichen wie dem Umweltschutz vor.“ Gerber ruft Bundesministerin Julia Klöckner dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass hier deutlich nachgebessert wird.

„Die Aufgaben, vor denen wir stehen sind groß: Das Bienensterben stoppen, die Vielfalt von Flora und Fauna erhalten, nachhaltig dem Klimawandel entgegentreten, aber auch hochwertige Lebensmittel erzeugen auf einer Vielfalt an Höfen, den Menschen ein gutes Einkommen bieten – all das erwarten die Menschen von der Agrarpolitik. Diese dringlichen Aufgaben müssen endlich im Mittelpunkt der agrarpolitischen Ausrichtung stehen und nicht Direktzahlungen ohne klar erkennbaren gesellschaftlichen Nutzen“, kritisiert der Demeter-Vorstand.

„Auch in Deutschland leiden viele Bäuerinnen und Bauern in den letzten Jahren unter Ernteeinbußen aufgrund ungewöhnlicher Wetterereignisse wie Starkregen oder lange Trockenperioden. Hier hilft es nicht, Ernteversicherungen zu subventionieren, wie im derzeitigen Text vorgeschlagen. Landwirtschaft muss durch vielfältige Fruchtfolgen und Einkommensdiversifizierung widerstandsfähiger werden. Wie das funktioniert, zeigt der Ökolandbau seit Jahrzehnten. Für diesen Wandel braucht es die Unterstützung der EU“, fordert Antje Kölling, politische Sprecherin bei Demeter. Mit der GAP werden jedes Jahr fast 60 Milliarden Euro in die Landwirtschaft Europas investiert, davon fließen rund sechs Milliarden nach Deutschland. „Wenn diese öffentlichen Gelder gezielter eingesetzt werden, könnten sie einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten“, so Kölling.

Das gemeinsame Papier der Bioverbänden „Starke Höfe, gesunde Umwelt, lebendige Dörfer: Für eine zukunftsfähige Gemeinsame Agrarpolitik der EU“ finden Sie unter: www.boelw.de/gap2020

Weitere Informationen zur Positionierung von Demeter unter: demeter.de/politik